Dekubituszentrum

Krankheitsbild

Sich wundliegen – so nennt der Volksmund einen Dekubitus. Denn vor allem Menschen, die lange Zeit im Bett liegen müssen oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind, entwickeln ein solches Haut- bzw. Druckgeschwür. Wenn dauerhaft Druck auf die immer gleiche Körperstelle ausgeübt wird, kann in diesem Bereich das Blut nicht mehr ausreichend zirkulieren, das betroffene Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und stirbt langsam ab. Deshalb kann ein Dekubitus nicht nur die oberste Hautschicht, sondern typischerweise auch das Gewebe darunter bis zum Knochen und darüber hinaus befallen.

Welche Stellen sind besonders betroffen?

Besonders betroffen sind Stellen, an denen zwischen Haut und Knochen nur wenig Fett- bzw. Muskelgewebe ist, dazu gehört beispielsweise der untere Rücken, das Sitzbein oder die Ferse.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Menschen, die sich nicht oder längere Zeit nicht bewegen können, die im Bett liegen oder im Rollstuhl sitzen, sind besonders anfällig für ein Druckgeschwür. Aber auch angeborene Fehlbildungen, neurologische Erkrankungen oder Durchblutungsstörungen können einen Dekubitus begünstigen. Während bei stark Übergewichtigen der hohe mechanische Druck den Dekubitus begünstigt, ist es bei Untergewichtigen die dünne Fettschicht zwischen Haut und Knochen, die sie zu Risikopatientinnen und -patienten macht.

Weitere Risikofaktoren auf einen Blick

  • Bewegungseinschränkung, Immobilität
  • Unbeweglichkeit (z. B. nach Unfall, Operationen, Erkrankungen wie Schlaganfall)
  • vorgeschädigte Haut (z. B. trockene, rissige Haut)
  • Hauterkrankungen
  • schlechte Durchblutung (allgemeine schlechte Durchblutung, verschiedene Krankheitszustände wie z. B. Verkalkung der Arterien)
  • Feuchtigkeit (Schwitzen, unwillkürlicher Urinabgang)
  • hohes Fieber
  • reduzierter Allgemeinzustand (z. B. hohes Alter, Unterernährung, ungenügende Flüssigkeitsaufnahme)
  • Übergewicht
  • fehlende Schmerzwahrnehmung

Wie erkenne ich ein Druckgeschwür?

Es ist sehr wichtig, einen Dekubitus so früh wie möglich zu erkennen. So kann im besten Fall eine Verschlechterung der Situation verhindert werden. Dekubitalgeschwüre, die zu den chronischen Wunden gehören, werden in vier Stadien unterteilt:

Ein Dekubitus beginnt mit einer Hautrötung. Oftmals bemerken Betroffene bzw. deren pflegende Angehörige diese Rötung nicht oder nehmen sie nicht als Krankheitszeichen wahr. Denn in diesem Stadium 1 treten meist noch keine Schmerzen auf.
Hautstellen, die über Stunden gerötet bleiben und auch beim Druck mit dem Finger auf die Stelle nicht weiß werden, sind ein klares Warnsignal.
Bei rascher, konsequenter Entlastung kann dieses Stadium sich ohne bleibende Schäden zurückbilden.

Im weiteren Verlauf bemerken die Betroffenen häufig Blasen, Hautabschürfungen oder flache Geschwüre. Löst sich die oberste Hautschicht ab, was in diesem Stadium bereits vorkommen kann, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Dieses Stadium kann durch lokale Maßnahmen und spezielle Verbandstechniken sowie ebenfalls konsequente Entlastung häufig ohne operative Maßnahmen zur Abheilung gebracht werden.

Die Haut im Bereich des Geschwürs stirbt komplett ab und auch das Gewebe, wie Muskeln, Sehnen und Bänder, beginnt abzusterben. Das Geschwür ist offen und tief. Während ein Dekubitus im Stadium I und seltener auch im Stadium II noch unbemerkt bleibt, haben die Betroffenen nun gelegentlich starke Schmerzen, sind in ihrem Allgemeinbefinden stark eingeschränkt und sehr anfällig für Infekte.
Nun ist in der Regel eine stationäre Behandlung und operative Therapie unausweichlich, um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Im Stadium IV kann ein Dekubitus lebensgefährlich werden – es droht die Gefahr einer Sepsis. Die Haut ist komplett verschwunden, das Gewebe und auch die Knochen nehmen nun Schaden. Unterstützende Strukturen wie Sehnen oder Knochen liegen zum Teil frei und können ertastet werden. In diesem Stadium muss das absterbende Gewebe rasch chirurgisch entfernt werden, da die Erkrankung ansonsten lebensbedrohlich werden kann. Ein längerer stationärer Aufenthalt mit mehreren Eingriffen und eventuell auch Resektionen am Knochen sind in der Regel unvermeidbar.

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