Tubuläre (tuberöse) Brust
umgangssprachlich auch Knospenbrust, Schlauchbrust, Rüsselbrust
Bei dieser Deformität kann sich die Basis der Brust während des Wachstums nicht ausbreiten; so bildet sich die untere Hälfte der Brust in der Pubertät nicht oder nicht vollständig aus, während sich die Brustwarzen nach vorne vorwölben. Die Brustentwicklung verläuft aus diesem Grund eher schlauchförmig, die Drüse hängt deutlich nach unten und ist sehr schmal. Im Gegensatz dazu sind die Brustwarzen in vielen Fällen übergroß und vorfallend. Die Optik gibt dieser Fehlbildung ihren Namen: tubuläre Brust. Vom lateinischen Wort „tubus – der Schlauch“.
Die tubuläre Brust kann ein- oder beidseitig auftreten, hat ihren Ursprung vermutlich bereits in der Embryonalphase und wird meist erst in der Pubertät entdeckt, wenn die Brüste sich entwickeln.
Eine tubuläre Brust muss aus medizinischer Sicht nicht zwingend operiert werden. Doch belastet die Fehlbildung die Frauen seelisch zuweilen stark. Zumal die Deformität sich – je nach Ausprägung –nicht mit Kleidung kaschieren lässt.
Generell unterscheidet man zwischen vier Formen der tubulären Brust:
Typ 1: es fehlt das innere untere Brustviertel, auch Brustquadrant genannt
Typ 2: es fehlen beide unteren Brustquadranten
Typ 3: auch hier fehlen die beiden unteren Brustviertel, zusätzlich ist die Brustwarze nach unten verzogen
Typ 4: die Schlauchbrust ist voll ausgebildet, die unteren und oberen Brustquadranten sind ungenügend entwickelt.
Die Therapie ist aufwändig, da Form und Größe der Brust wie auch der Brustwarzen verändert sein können. Beim Eingriff „entfalten“ wir den nicht voll entwickelten unteren Teil der Brust, ergänzend kommt eine Brustvergrößerung sowie eine Bruststraffung in Frage.