Tauch- und Hyperbarmedizin

Tauch- und Hyperbarmedizin

Seit 2015 wird das Zentrum für Tauch- und Hyperbarmedizin Ostbayern am Caritas-Krankenhaus St. Josef betrieben. Durch die Installation der Einpersonenkammer (Monoplace-Kammer) werden HBO-Druckkammertherapie und die Möglichkeiten einer hochwertigen Intensivstation zusammengebracht. Außerdem ist eine 24-Stunden-Rufbereitschaft sichergestellt. Durch die Einbindung des Druckkammerzentrums in die Klinik für Anästhesiologie ist auch für überwachungspflichtige und beatmete Notfallpatienten die intensivmedizinische Mit- und Weiterbetreuung jederzeit gewährleistet.


HBO-Druckkammerbehandlung

Bei bestimmten Erkrankungen, wie z. B. Kohlenmonoxidvergiftungen, entsteht Sauerstoffmangel im Gewebe. Durch das nicht-invasive Verfahren in der Druckkammer wird der Patient einem erhöhten Sauerstoffdruck ausgesetzt und das in fester Bindung mit dem roten Blutfarbstoff stehende Kohlenmonoxid wird aus der Bindung entfernt.

Weitere Anwendungsgebiete

Bei Wundinfektionen werden durch die HBO-Therapie Gewebeschwellungen vermindert und Blutzellen stimuliert, sodass diese besser heilen. Auch das Neuwachstum (sog. Angioneogenese) von kleinen Blutgefäßen (Kapillaren) wird durch die HBO-Druckkammertherapie nachweislich gefördert. Sauerstoff wirkt außerdem direkt und indirekt bakterienabtötend. Der Erfolg der Behandlung hängt von der zeitnahen Durchführung der Therapie ab.

Funktionsweise der HBO-Therapie

Bei der HBO-Druckkammerbehandlung wird die im Blut und im Gewebe gelöste Sauerstoffmenge um ein Vielfaches erhöht. Der internationale Fachausdruck ist „hyperbare Oxygenation" – 100 % Sauerstoff unter erhöhtem Umgebungsdruck. Je nach Behandlung liegt der Überdruck zwischen 1,4 bar und 2,0 bar, also 1,4- bis 2-fach höher als der normale Luftdruck.

Druckkammertherapie bei Long-Covid-Syndrom

Wir behandeln Patienten mit diesem Krankheitsbild grundsätzlich im Rahmen einer sogenannten „off-label-use“-Therapie, das heißt außerhalb der eigentlichen Zulassung der Hyperbaren Sauerstofftherapie. Voraussetzung ist hierfür eine vorherige Vorstellung in der Long-Covid-Ambulanz im Krankenhaus Donaustauf, wo vorbereitende Tests und Untersuchungen, sowie eine standardisierte Nachbeobachtung stattfinden. Bei Interesse können wir dort einen Termin für Sie vereinbaren.

Die eigentliche Therapie erfolgt in der Druckkammer an unserem Haus. Nach unserer Erfahrung sind meist ca. 20 Therapiesitzungen notwendig. Diese werden werktäglich (Montag bis Freitag) vormittags durchgeführt, es sollten möglichst wenige Unterbrechungen der Therapieserie erfolgen. Für eine Therapiesitzung sind ca. 3 Stunden Zeitbedarf zu veranschlagen.

Da die Hyperbare Sauerstofftherapie zur Behandlung von Long-Covid-Symptomen keine etablierte Therapie darstellt, werden die Kosten in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen und müssen deshalb vor Therapiebeginn gemäß einem Kostenvoranschlag, den wir Ihnen bei Interesse zusenden, überwiesen werden (bei 20 Therapieeinheiten ca. 7000 €, nicht genutzte Therapien werden selbstverständlich zurückerstattet).

Wir weisen grundsätzlich darauf hin, dass die Erkenntnisse über die Entstehung und Behandlung von Long-Covid-Syndromen noch sehr gering sind. Deshalb sind keine belastbaren Aussagen zu Therapieaussichten und - erfolgen möglich. Zur Hyperbaren Sauerstofftherapie gibt es wenige Fallberichte und kleine Therapieserien über die berichtet wurde. Diese lassen zumindest die Vermutung zu, dass es Patienten gibt, die von dieser Therapie profitieren.


HBO-Notfallhotline 0941 782-3666

24 Stunden erreichbar

Unter der HBO-Hotline kann 24 Stunden am Tag das Know-how eines Tauch- und Hyperbarmediziners mit der Expertise eines Intensivmediziners am Caritas-Krankenhaus erreicht werden. Als Indikationen werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) folgende Erkrankungen mit einer „Notfall-Indikation" anerkannt:

  • Kohlenmonoxid-Intoxikation
  • Dekompressionserkrankung beim Tauchen
  • Arterielle Gasembolie
  • Clostridiale Myonekrose („Gasbrand")
  • Diabetischer Fuß