Pilzsaison: Achtung Vergiftungsgefahr

Chefarzt des Josefskrankenhauses mahnt: Nur bekannte Pilze sammeln

Durch den Wald spazieren, frische Luft tanken und dabei noch Pilze fürs Abendessen einsammeln – für viele ein Traum. Damit daraus kein Albtraum wird, sollten einige Dinge beachtet werden. „Denn auch, wenn Pilzvergiftungen glücklicherweise seltener werden, treten immer wieder Fälle auf“, sagt Dr. Andreas Hüfner, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Caritas-Krankenhaus St. Josef.

Für Neulinge gilt: Finger weg von Lamellenpilzen, nur „Röhren“ sammeln. Zwar können diese giftig sein, lösen jedoch keine lebensbedrohlichen Symptome aus. Auch erfahrene Sammler sollten nur Pilze mitnehmen, die sie sicher identifizieren können. Verwechselungsgefahr besteht vor allem bei Wiesenchampignon und Knollenblätterpilz – während der eine ein Klassiker in der deutschen Küche ist, ist der andere für mehr als 90 Prozent aller Pilzvergiftungen verantwortlich, die tödlich verlaufen.

Besonders tückisch: „Manche Vergiftungen verlaufen wellenförmig. Der Betroffene hat zunächst starke Magenschmerzen, ihm ist übel und er muss sich vielleicht auch erbrechen. Doch dann bessert sich sein Zustand wieder und während der Betroffene glaubt, er sei wieder auf dem Damm, arbeiten die Giftstoffe im Körper weiter und können auch Tage danach noch zum Tod führen“, sagt Dr. Hüfner. Deshalb sollte jeder einen Arzt aufsuchen, wenn er nach dem Verzehr von selbst gesammelten Pilzen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, einen verlangsamten Puls oder Durchfall hat. Ganz wichtig: „Bitte versuchen Sie nicht, die Beschwerden mit Hausmitteln zu lindern. Im schlimmsten Fall verschlechtern Sie Ihre Lage damit nur. Es gilt keine Zeit zu verlieren. Denn wenn es sich wirklich um eine hochgiftige Pilzsorte handelt, kann es zum Tod durch Atemnot kommen oder Niere und Leber dauerhaften schweren Schaden nehmen“, warnt der Notfallmediziner. Betroffene sollten nicht

selbst ins nächste Krankenhaus fahren, sondern sich fahren lassen oder den Rettungsdienst anrufen. In der Klinik wird dann weiter abgeklärt, welche Beschwerden der Betroffenen hat, wie lang der zeitliche Abstand ist und – falls diese noch vorhanden sind – werden die Reste des Pilzgerichts untersucht, um das Gift zu bestimmen.

Je nach Schwere der Vergiftung und dem zeitlichen Abstand zum Verzehr der Pilze wird der Magen ausgepumpt, oder Kohletabletten und ein Gegengift verabreicht, der Kreislauf stabilisiert und der Elektrolythaushalt ausgeglichen. „In schweren Fällen kann sogar eine Lebertransplantation nötig sein. Sie ist für Menschen mit einer Knollenblätterpilzvergiftung oft die letzte Rettung“, weiß Dr. Hüfner.

Für alle Pilzsammler hat der Chefarzt noch einen Tipp: „Nehmen Sie nur Pilze mit, die sie wirklich kennen. Sobald Zweifel auftauchen, lieber stehen lassen. Verlassen Sie sich auf keinen Fall auf Smartphone-Apps zur Pilzbestimmung!“

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